Mensch und Universum
Netzwerk für Transformation
und Bewusstseinsänderung

Sehnsucht und Angst

Wir sind Sehnsucht. In uns ist Sehnsucht, Sehnsucht nach Einheit, Sehnsucht nach Liebe, Sehnsucht nach Geborgenheit.

Im Außen aber leben wir Sehnsucht nach Beachtung, nach Aufmerksamkeit, nach Anerkennung, nach Prestige, nach Besitz und Macht - eine "materielle" Sehnsucht. Maßgeblich für unsere Entwicklung aber ist die innere, die spirituelle Sehnsucht, denn Sie führt uns letztendlich wieder zurück zu uns selbst, zurück in die Einheit, zurück zu Gott.

Wir sind in diese Welt gekommen, in eine von materieller Sehnsucht geprägte Welt. Wir haben uns gelöst von der Einheit und leben jetzt hier in der Dualität und in der Polarität. Wir pendeln hin und her zwischen den verschiedenen Facetten der täglichen Polaritäten. Dabei sehnen wir uns im Kern eigentlich immer wieder nach der Verschmelzung mit dem jeweils anderen Pol, um dadurch in die Einheit zu gelangen. Aus dieser verloren gegangen geglaubten Einheit resultieren jedoch oft egoistische Sehnsüchte und einseitige Gefühle, aber auch selbst erschaffene Ängste, die sich im Laufe des Lebens verstärken, in manchen Fällen sogar krank machend wirken können. Beim einen auf der körperlichen, beim anderen auf der geistigen und beim wieder anderen auf der seelischen Ebene. 

Den Kampf unserer Sehnsüchte tragen wir aber nicht etwa nur in uns und mit uns selbst aus. Nein, er wird auch im Außen gegen uns geführt. Aristoteles hat einmal gesagt: "Wir sind eifrig nachahmende Geschöpfe". Was ja auch den Vorteil hat, dass wir dabei vieles lernen. Wir lernen zur sprechen, zu laufen, unseren Alltag zu bewältigen. Wir lernen durch das Nachahmen auch, die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Aber pausenlos wird im Außen auf manipulative Art und Weise versucht, "äußere" Sehnsüchte in uns zu wecken. Von früh bis spät wird uns suggeriert, nach was wir alles sehnsüchtig sein können/sollen, wem wir alles nacheifern und wen wir nachahmen sollen. Mit zahlreichen unterschwelligen Botschaften wird in diversen Bereichen unserer Umwelt versucht, uns tagtäglich zu manipulieren. Was sollen wir nicht alles nachahmen, was wir im Grund unseres Herzens eigentlich doch gar nicht wollen, weil es nicht uns und unserem Original entspricht? 

Aus der Manipulation unserer Sehnsüchte, aus dem Nicht-Befriedigt-Werden dieser von außen aufgepfropften, materiell orientierten Sehnsüchte und aus dem Nicht-Erkennen unserer wahren inneren Sehnsucht nach Einheit resultieren dann Ängste. Ängste der Trennung, Ängste des Nicht-Beachtet-Werdens, Ängste fehlendem Besitzes, Ängste vor Verlust von Macht, Ängste der fehlenden Aufmerksamkeit, gefühlte Aufmerksamkeitsdefizite. Wir suchen im Außen, obwohl dies eigentlich gar nicht notwendig ist, denn alles ist in uns.

Ein nachhaltig subjektiv gefühltes Aufmerksamkeitsdefizit ist gefühlte Angst und kann in seiner Folge und seiner krankhaften "Zelebrierung" als Syndrom ebenfalls zu körperlichen, geistigen, seelischen und damit auch zu psychischen Krankheiten führen. Viele unserer Krankheiten hängen ursächlich mit einem in der Vergangenheit oder Gegenwart liegenden Aufmerksamkeits-defizitsyndrom zusammen (das wir uns oft zumindest teilweise selbst geschaffen haben).

Sehnsucht nach Beachtung und Aufmerksamkeit, Sehnsucht nach Besitz und Macht - all diese Sehnsüchte verspüren wir nur dann, wenn wir uns nicht bewusst sind, dass wir ein Strahl Gottes sind, ein Strahl göttlicher Liebe.

Wenn wir jedoch wieder wahrnehmen und uns darauf zurückbesinnen, was unsere eigentliche innere Sehnsucht ist, haben wir die Chance, uns vor äußerer Manipulation zu schützen und uns gleichzeitig von unserem materiell geprägten Denken zu lösen. Wenn wir wieder ein Vertrauen dafür  entwickeln, dass wir zwar selbst verantwortlich für uns sind, aber auch selbst in der Lage sind, nicht alles und jeden nachahmen zu müssen, dann können wir uns damit von vielen Ängsten selbst befreien.

Was dann bleibt, ist die Sehnsucht - die innere, die wahre, die nicht materielle, die spirituelle Sehnsucht.